
Wie sehen die Gründer des ESP Science & Education Harald und Robert denn die Zukunft der Sportphysiotherapie in Österreich? Wir haben sie befragt.
Eine stetige Weiterentwicklung, die in den kommenden Jahren von neuen Technologien, spezialisierten Ansätzen und einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit geprägt sein wird, sehen die beiden auf jeden Fall voraus. Zu den wichtigsten Treibern dieser Trends gehören laut Harald und Robert folgende fünf Punkte, die die Qualität der Betreuung verbessern und sowohl Freizeit- als auch Profisportler:innen zugutekommen.
1. Technologische Innovation
Der Einsatz digitaler Technologien in der Therapie, wie Wearables, Telemonitoring und spezialisierter Apps nimmt unbestritten zu. Sportphysiotherapeut:innen können dadurch Patient:innen aus der Ferne betreuen und Behandlungspläne individuell anpassen. Besonders für Sportler:innen, die nicht regelmäßig persönliche Termine wahrnehmen können, bietet dies eine flexible Lösung. Die Sportphysiotherapie entwickelt sich zunehmend hin zu einem rund um die Uhr verfügbaren Service.
Auch Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) spielen eine wachsende Rolle in der Rehabilitation. Sie ermöglichen gezielte Übungen zur Verbesserung verschiedener motorischer Grundeigenschaften wie Beweglichkeit, Koordination und Kraft in einer kontrollierten Umgebung.
2. Prävention und nachhaltige Rehabilitation
In Zukunft werden sich Sportphysiotherapeut:innen verstärkt auf die präventive Betreuung und Verletzungsvorbeugung konzentrieren – nicht nur auf die Wiederherstellung. Dazu zählen die Förderung der allgemeinen Gesundheit, die Reduktion körperlicher Belastung sowie die Beratung von Sportler:innen zu Training, Erholung und Lifestyle-Interventionen.
Wünschenswert wäre zudem mehr Raum für langfristige Rehabilitationsprogramme, sowohl für Profi- als auch für Freizeitsportler:innen, damit sie sich nicht nur erholen, sondern ihre Leistung nachhaltig optimieren können.
3. Zunehmende Spezialisierung
Sportphysiotherapeut:innen spezialisieren sich zunehmend auf bestimmte Sportarten und Verletzungsmuster. Dadurch entsteht ein wachsender Bedarf an maßgeschneiderten Fortbildungen für Sportverletzungen, die spezifisch sind für bestimmte Sportarten: in Österreich Skifahren, Fußball, Klettern oder Tennis. Diese Spezialisierung ermöglicht eine noch gezieltere und effektivere Betreuung.
4. Multi- und Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und Sport
Die Integration der Sportphysiotherapie in die Gesundheitssysteme wird voraussichtlich zunehmen, da sie nicht nur für Sportler:innen, sondern auch für Menschen in der postoperativen oder verletzungsbedingten Rehabilitation eine zentrale Rolle im Genesungsprozess spielt. Gleichzeitig gewinnt die multi- und interdisziplinäre Betreuung weiter an Bedeutung.
Auch Sportmannschaften werden verstärkt Physiotherapeut:innen in ihr medizinisches Team aufnehmen, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzt:innen, Trainer:innen und Sportwissenschaftler:innen das Wohlbefinden der Athlet:innen sicherstellen.
5. Wachsende Bedeutung von Sport und Bewegung
Die Popularität eines aktiven Lebensstils nimmt zu – immer mehr Menschen betreiben regelmäßig Sport, sowohl auf Freizeit- als auch auf Wettkampfniveau. Damit steigt auch die Nachfrage nach sportphysiotherapeutischer Betreuung zur Verletzungsprävention und Rehabilitation.
Fazit:
Die Zukunft der Sportphysiotherapie in Österreich ist vielversprechend.
Der technologische Fortschritt, die verstärkte Fokussierung auf Prävention und nachhaltige Rehabilitation sowie die zunehmende Spezialisierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit werden die Branche nachhaltig verändern. Wer diese Entwicklungen aktiv mitgestaltet, wird von den Chancen profitieren.
