Physiotherapeutische & ergotherapeutische Intervention und Beratung
Einführung: Warum ist dieses Thema so wichtig?
Sexualität ist weit mehr als nur ein körperlicher Akt – sie ist eng mit Identität, Selbstwahrnehmung, emotionaler Gesundheit und zwischenmenschlichen Beziehungen verknüpft. Für viele Menschen ist eine erfüllte Sexualität ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität und des Wohlbefindens. Doch körperliche und psychische Erkrankungen können diese stark beeinträchtigen.
Ob Schmerzen, neurologische Einschränkungen, hormonelle Veränderungen oder Traumata – all diese Faktoren können sich negativ auf das sexuelle Erleben auswirken. Leider wird das Thema in der therapeutischen Praxis oft nicht oder nur oberflächlich angesprochen, sei es aus Unsicherheit, Scham oder mangelndem Wissen. Dabei sind Physiotherapeuten und Ergotherapeuten häufig diejenigen, die Patienten und Patientinnen innen durch gezielte Behandlungen unterstützen können.
Diese praxisnahe Weiterbildung vermittelt dir die wichtigsten Grundlagen zur physiologischen, anatomischen und psychologischen Perspektive der Sexualität. Du erhältst einen Überblick über häufige Einschränkungen und lernst, wie du mit gezielten physio- und ergotherapeutischen Techniken sowie einer sensiblen Gesprächsführung deine Patienten und Patientinnen kompetent begleiten kannst.
Für wen ist diese Weiterbildung geeignet?
Diese Online-Weiterbildung richtet sich an Physio- und Ergotherapeuten und Therapeutinnen, die sich mit dem Thema Sexualität in der Therapie auseinandersetzen und ihre Patienten und Patientinnen ganzheitlich unterstützen möchten. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich – alle Inhalte werden praxisnah und verständlich vermittelt.
Bonus: Begleitender Online-Kurs
Neben der Live-Weiterbildung erhältst du im Anschluss Zugriff auf einen begleitenden Online-Kurs, in dem alle Inhalte übersichtlich zusammengefasst sind. So kannst du das Gelernte jetzt noch 6 Monate lang nachlesen, vertiefen und in deiner therapeutischen Arbeit integrieren.
Inhalte der Weiterbildung
1. Anatomie & Physiologie der Sexualität
- Anatomie der relevanten Organsysteme (Beckenboden, Geschlechtsorgane, Nervensystem)
- Die Physiologie von Erregung & Orgasmus
- Wie funktioniert sexuelle Erregung auf körperlicher & neurologischer Ebene?
- Der Einfluss des Nervensystems (Parasympathikus & Sympathikus)
- Die Rolle von Hormonen (Testosteron, Östrogen, Dopamin & Oxytocin)
- Der Beckenboden als Schlüssel zur sexuellen Funktion
- Beckenbodenmuskulatur & ihre Rolle bei Lust & Schmerzen
- Entspannung vs. Anspannung – wann braucht es welche Therapie?
2. Häufige Pathologien & deren Einfluss auf die Sexualität
- Muskuloskelettale Ursachen:
- Rückenschmerzen & Beckenboden-Dysfunktionen
- Auswirkungen von Narben, OPs & Verletzungen
- Neurologische & chronische Erkrankungen:
- Multiple Sklerose, Parkinson & Querschnittslähmung
- Polyneuropathien & Nervenschäden
- Schlaganfall & Auswirkungen auf das sexuelle Empfinden
- Hormone & Stoffwechsel:
- Auswirkungen von Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen & hormonellen Dysbalancen
- Wechseljahre, Schwangerschaft & postnatale Veränderungen
- Psychosomatische & emotionale Faktoren:
- Stress, Angst & Depression als Lustkiller
- Trauma & sexuelle Dysfunktionen (z. B. Vaginismus, Dyspareunie, erektile Dysfunktion)
- Psychopharmaka & deren Auswirkungen auf die Libido
3. Physiotherapeutische & Ergotherapeutische Interventionen
- Polyvagal-Therapie: Atemtechniken & Vagusnerv-Stimulation zur Förderung von Entspannung & Intimität
- Somatische Körperarbeit & Embodiment für eine verbesserte Körperwahrnehmung
- Gezielte Bewegungstherapie zur Reduktion von Schmerzen und für eine bessere Körperwahrnehmung
4. Kommunikation & Beratung in der Therapie
- Wie spreche ich als Therapeut & Therapeutin über Sexualität?
- Fragen stellen & Raum für Gespräche schaffen
- Umgang mit Tabus & Schamgefühlen
- Wann ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Sexualtherapeuten oder Psychologen sinnvoll?
5. Fallbeispiele & Praxisübungen
- Fallbeispiele aus der Praxis
- Erstellung individueller Therapiepläne
Fortbildungseinheiten
Für den Kurs erhalten Sie 8 FE zu je 45 Minuten.